Wirtschaftsstandort USA verliert bei deutschen Unternehmen seit Handelskonflikt an Attraktivität

Aktuelle Umfrage von AmCham Germany unter ihren Mitgliedsunternehmen anlässlich der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin
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Berlin, 28. August - Die USA verlieren bei deutschen Unternehmen seit dem Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA an Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Das ergibt eine aktuelle Umfrage von AmCham Germany unter ihren Mitgliedsunternehmen anlässlich der heutigen Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin. Während die USA für 42 Prozent der deutschen Unternehmen seit dem Handelskonflikt weniger attraktiv geworden sind, sagen das nur 20 Prozent der US-Unternehmen mit Blick auf den Standort Deutschland. Gleichzeitig schätzen 82 Prozent aller Unternehmensvertreter die täglichen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und den USA als stark oder sehr stark ein.

Die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen brauchen offenen Handel und verlässliche politische Basis

AmCham Germany Präsident, Frank Sportolari, der heute auf einem Panel bei der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt diskutiert, erklärt zur Umfrage: "Die Ergebnisse belegen einerseits, wie eng und belastbar die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland sind. Gleichzeitig ist die Umfrage ein Warnsignal: Unternehmen brauchen Verlässlichkeit, Transparenz und vor allem einen Fahrplan zur Beilegung des Handelskonfliktes zwischen der EU und den USA. Die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen stärken die Märkte und Gesellschaften auf beiden Seiten des Atlantiks und bedürfen des offenen und regelbasierten Handels sowie einer verlässlichen politischen Basis, um dies auch künftig erfolgreich zu tun."

Schwelender EU-US Handelskonflikt dämpft Investitionspläne der deutschen und amerikanischen Unternehmen

Zwar sind die Investitionen einer großen Mehrheit der deutschen und amerikanischen Unternehmen im jeweiligen anderen Land konstant geblieben - das erklären 84 Prozent der US-Unternehmen und 78 Prozent der deutschen Unternehmen. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass das Investitionsverhalten rückläufig ist. 18 Prozent der deutschen und sechs Prozent der US-amerikanischen Unternehmen geben an, dass sie ihre Investitionspläne im jeweils anderen Land seit dem Handelskonflikt zurückgefahren haben.

Hinsichtlich der Verabredung von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump, den Handelskonflikt beizulegen und vorerst keine neuen Sonderzölle zu verhängen, zeigen sich die Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks gleichermaßen skeptisch. Insgesamt 71 Prozent der Unternehmen glauben nicht daran, dass im Nachgang des Treffens ein substantieller Durchbruch im Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA erzielt wird.

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Heather Liermann

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