Trendstudie: Sanfter Zwang und attraktive Renditen - Eigeninitiative in der betrieblichen Altersvorsorge zahlt sich aus

Mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter und klare Konzepte machen die betriebliche Altervorsorge zu einem wichtigen Argument im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte. Dies ist das Ergebnis einer Trendstudie, die heute von AmCham Germany in Frankfurt vorgestellt wurde.

Die betriebliche Vorsorge spielt eine immer größere Rolle. 82 Prozent der Unternehmen sehen in ihr schon jetzt einen entscheidenden Faktor im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter.

Unternehmen setzen auf mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter in der betrieblichen Vorsorge. Nur 12 Prozent erklärten, dass dies Sache der Arbeitgeber sei. Die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) erklärte, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ihren Teil zu leisten hätten. 74 Prozent gaben an, dass der Arbeitgeber sich darauf beschränken sollte, ein attraktives Konzept und ausreichende Informationen bereitzustellen und Chancen und Risiken der Kapitalanlage dem Mitarbeiter zu überlassen. Dr. Klaus Mössle, Geschäftsführer der Fidelity Investment Management GmbH, erklärte: "Nachvollziehbare Rahmenbedingungen, individuelle Wahlmöglichkeiten und renditestarke Anlagekonzepte sind die Kernelemente, die betriebliche Vorsorgemodelle für Mitarbeiter attraktiv machen."

Nur 26 Prozent der Unternehmen finden, dass der Arbeitgeber zumindest einen Teil des Renditerisikos tragen sollte, indem er zum Beispiel eine Mindestverzinsung garantiert. Dazu Dr. Mössle: "Sollen die Anlagechancen und -risiken der Vorsorgemittel voll beim Mitarbeiter liegen, muß der Arbeitgeber sicherstellen, dass seine Mitarbeiter jederzeit die Informationen zur Hand haben, ohne die sinnvolle eigenverantwortliche Entscheidungen nicht möglich sind."

In diesem Zusammenhang gaben 80 Prozent der Unternehmen an, dass die Administration eines Vorsorgemodells einschließlich der Mitarbeiterinformation nicht vom Unternehmen selbst, sondern von geeigneten externen Anbietern geleistet werden müsse.

Einen gesetzlichen Zwang zum betrieblichen Vorsorgesparen über die bestehenden Regelungen hinaus sollte man nach Meinung der Mehrheit der Befragten (85 Prozent) nicht anstreben. Jedoch finden 60 Prozent, dass Wege gefunden werden sollten, Gehaltsbestandteile automatisch einem betrieblichen Vorsorgemodell zuzuführen, sofern der Mitarbeiter nicht ausdrücklich widerspricht.

Die Mehrheit der Unternehmen (80 Prozent) halten die betriebliche Altervorsorge in Deutschland für zu kompliziert. Dr. Dierk Müller, Geschäftsführer von AmCham Germany, sagte hierzu: "In Deutschland herrscht Vorsorgewildwuchs im Rentensystem, der im Ausland nicht nachvollziehbar ist". Es ist an der Zeit, „die betriebliche Altersvorsorge mit praktikableren Lösungen nachhaltiger und besser als bisher zu vermitteln, sowie mit vereinfachten steuerlichen Regeln für mehr Klarheit und Akzeptanz bei den Vorsorgenden zu sorgen."

Fazit

AmCham Germany empfiehlt den Unternehmen, die betriebliche Altervorsorge zu vereinfachen, um so gute Rahmenbedingungen für mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter in der betrieblichen Altersvorsorge zu schaffen. Die Verantwortung der Arbeitgeber sollte sich zunehmend darauf konzentrieren, für die Mitarbeiter nachvollziehbare und attraktive Rahmenbedingungen der betrieblichen Vorsorge zu schaffen. Renditestarke betriebliche Vorsorgemodelle mit individuellen Wahlmöglichkeiten bieten Vorteile im Wettbewerb um fähige Mitarbeiter und werden einen immer wichtigeren Beitrag zur Schließung der Rentenlücke liefern.

Die Trendstudie

Die Trendstudie zur betrieblichen Altersvorsorge wurde von AmCham Germany gemeinsam mit Fidelity International durchgeführt und ausgewertet. Es handelt sich um eine erstmalige Befragung von amerikanischen und deutschen Unternehmen am Standort Deutschland nach ihren Vorstellungen zur betrieblichen Altersvorsorge, um neue Tendenzen festzustellen oder alte zu bestätigen.

Befragt wurden 102 deutsche und amerikanische Unternehmen im großen und größten Umsatzbereich (zwischen 25-250 Millionen Euro Umsatz und über 250 Millionen Euro Umsatz).

Die Ergebnisse der Umfrage der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany) und von Fidelity International wurden heute auf einer Pressekonferenz in Frankfurt vorgestellt.

Pressemitteilung als pdf

Trendstudie und Ergebnisse im Detail

Heather Liermann

Head of Department

Membership Engagement & Development